Können wir von Trump lernen? 4 Tipps für Ihren Unternehmenserfolg

Trump ist ein Meister darin, aus den schwersten Krisen Kapital zu schlagen. Obwohl wir meistens mit Kopfschütteln auf seine letzten Twitter-Nachrichten reagieren, müssen wir ihm das lassen: Immerhin hat er es zum mächtigsten Mann der Welt geschafft. Was ist es also, das er es immer wieder schafft! Wir geben vier Tipps, die Unternehmer abgucken können.

Trump Tower in Chicago

Nicht das Sie uns falsch verstehen. Uns geht es im ersten Teils darum, wie Trump seine „Kunden“ mobilisiert und welche Lehren wir daraus als Unternehmensleiter ziehen können, auch wenn wir persönlich komplett gegen seine Art sind – frei nach dem Motto lerne von Deinen Feinden.
Im Teil zwei werden wir dann Tipps geben, wie man die Fehler auf jeden Fall vermeidet, die Trump zuhauf macht.
Nun aber zum Teil eins – Die Lehren von Trump:

Tipp 1: Sei in aller Munde

Wie Trump es macht, immer im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, ist beachtlich. Er schafft es, dass über ihn gesprochen wird. Trump debattiert desaströs, Trump hat Corona, Trump fährt Auto, Trump publiziert ein Foto von sich bei der Arbeit, Trump inszeniert sich vor dem Balkon… Und Trump setzt hunderte, kontroverse Tweets in die Welt. Immerzu wird alles kommentiert, dabei wird eine starke Meinung geäußert. Wir sind mit ihm nicht einverstanden – aber wir sprechen darüber.

Was lernen wir davon?

In den Köpfen präsent zu sein ist unabdingbar.

Was ist wichtig für Unternehmen?

Unternehmen müssen es schaffen, dass ihre Kunden regelmäßig etwas über sie, ihre Produkte und Leistungen hören oder lesen. Alle Kanäle zum Kunden sind dafür wichtig, ob es vom Engineering, vom Vertrieb oder vom After-Sales kommt. Oder gar extern, über Information in den Zeitungen, Social Media (etc…) – immer dort wo sich Ihre Buyer Persona informiert.

Machen Sie außerdem sicher, dass die jeweiligen Nachrichten so spannend sind, dass Ihre Kunden selbst darüber sprechen. Sie dürfen sie nicht langweilen!

Tipp 2: Erlange die Deutungshoheit in deinem Umfeld

Trump Fans beim SingenFür seinen Umfeld ist Trump Maß aller Dinge. Seine starken Aussagen brennen sich im Kopf ein, sie werden wiederholt – ob sie stimmen oder nicht. „Make America Great Again”, “Crooked Hilary”, „der beste Präsident aller Zeiten“? Das glauben und wiederholen seine Anhänger (Kunden). Und selbst seine Widersacher haben diese Wörter immer präsent.

Was lernen wir davon?

Die eigenen Befürworter oder die eigenen Kunden müssen 100% überzeugt sein.

Was ist wichtig für Unternehmen?

In dem Marktsegment, wo ein Unternehmen aktiv ist, muss es die Deutungshoheit haben. In der Automobilbranche weiß man schon lange: Wurde ein Kunde einmal überzeugt, werden mindestens sieben weitere Käufe verursacht – von dem ersten Kunden UND von seinem Umfeld.

Gemeint sind starke Leistungen, die genau richtig für den eigenen Marktsegment sind, gepaart mit kräftigen Aussagen, die genau dies unterstreichen. Das weckt das Vertrauen der Kunden und veranlassen diese dazu, weiter zu werben. Denn die eigenen überzeugten Kunden sind die billigste und effektivste Maßnahme, um weitere Kunden zu erreichen.

Für Unternehmen ist das nicht das Ziel, alle Welt zu überzeugen, aber die Buyer Persona und das eigene Marktsegment sollten Fans sein. Dass der Rest der Welt nur den Kopf schüttelt – wohl egal.

Tipp 3: Sich auf die eigenen Interessen konzentrieren.

Trump ist ein Egoist. Ihm ist es wohl egal, wie es den Anderen geht. Es ist sein Motto: „Make America Great Again“ – und vergiss den Rest der Welt. Dass die Verbesserung seiner Situation auf Kosten Anderer geht, ist ihm einerlei. Diese „soziale Hornhaut“ erlaubt es ihm, harte, unsoziale Maßnahmen zu treffen.

Was lernen wir davon?

Eine gewisse Härte gegenüber Anderen ist notwendig, um Interessen durchzusetzen.

Was ist wichtig für Unternehmen?

Unternehmen sind keine Staaten. Damit sie Erfolg haben, müssen sie als Erster über die Ziellinie beim Kunden kommen. Dazu ist eine gewisse Härte gegenüber andere Firmen notwendig.
Es ist nicht notwendig alle seiner pot. Kunden zu überzeugen, sondern nur den Prozentsatz seinen gewünschten Marktanteils.

Tipp 4: Von extern kommen, um Außergewöhnliches umzusetzen.

Washington, D.C.

Washington, D.C.

Mit der Aussage, er würde in Washington „den Sumpf austrocknen“, hat es Trump geschafft, an die Macht zu kommen. Er hat effektiv diejenigen Menschen ausgeschaltet oder weggejagt, die seit Jahren im Politikbetrieb Kompromisse miteinander geschlossen hatten. Damit hat er Veränderungen geschafft, die nachhaltig sind. Wir müssen es nicht gut finden, aber dass die Verhältnisse in Washington nun ganz anders sind als vor vier Jahren, geht großteils auf seine Kappe als Externer.

Was lernen wir davon?

Jemanden von außen ist nicht von alten Seilschaften belastet und kann neue Verhältnisse durchsetzen.

Was ist wichtig für Unternehmen?

Manchmal ist es hilfreich, starke Führung von extern zu holen, wenn neue Ideen vonnöten sind oder eine Transformation passieren muss.

Wenn die Zeiten ruhig sind und alles gut geht, sollte man die Teams machen lassen. Bei Wachstum behutsam jemanden holen, der dazu passt und langfristig bleibt. Aber wenn es stürmt, dann sollte externe Hilfe kommen.

Interim Management für Digitalisierung

Blogbeitrag: Interim Manager als Erfolgsfaktor der Digitalen Transformation

Diese kann aus der nächsten Abteilung oder dem Schwesterunternehmen kommen. Aber Revolutionen zu starten geht im bewährten Team einfach nicht. Ratsam ist hier sogar, gleich die Profis zu holen. Um eine neue, bahnbrechende Strategie zu entwerfen, gute Berater. Oder um diese auch umzusetzen, erfahrene Interim Manager. (Siehe dazu auch unseren Artikel: Interim Manager in der Digitalen Transformation).

Diese Externen werden sich möglicherweise einige Feinde im Mittelmanagement machen. Aber ihre Arbeit lohnt sich letztendlich. Und am Ende sind sie weg, und das Unternehmen kann noch erfolgreicher sein.

Vielleicht passiert das auch mit Trump. Vielleicht ist bald er auch weg, und Amerika ist dann great again.


Epilog: Es ist eine spannende Zeit. Und es ist eine Zeit des Querlesens.
Das Ergebnis: Ich habe viele Anrufe von meinen Kunden bekommen. Viele positive, „dass man das Phänomen Trump zerlegen sollte“. Aber auch:  „Dass ich doch bitte nicht so positiv über Trump schreiben dürfte“ (Anmerkung: das habe ich nicht,…).  Genau darum ging es mir in diesem Beitrag.
Wir lassen uns durch die Art von Trump manipulieren. Wir denken oft in diesen einfachen Mustern und werden emotional, gerade zu Corona-Zeiten, erfasst.
Es geht mir nicht um eine politische Aussage, sondern um die Instrumente, die eine Führungsperson benutzt, auch wenn man persönlich zu Trump ganz anders steht.
MfG UBR


Von Trump lernen? Die Miniserie

Trump-Fehler: Ein Graffiti mit Trump als TeufelBisher erschienen:

  1. Können wir von Trump lernen? 4 Tipps, für Ihren Unternehmenserfolg (dieser Artikel)
  2. Von Trump lernen? Teil 2: Bitte nicht nachahmen! Die 5 größten Trump-Fehler

 


Über den Autor:

Uwe Brüggemann Interim Manager BerlinUwe Brüggemann ist Geschäftsführer der BM-Experts, Interim Manager, Buchautor und Keynote-Speaker. Zu seinen Stärken zählt die Fokussierung des Vertriebs auf Kundenbedürfnisse. Seit über 20 Jahren im B2B-Management bringt er reellen Mehrwert besonders da, wo neues Denken erforderlich ist: in der digitalen Transformation, bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder bei der erfolgreichen Einführung neuer Produkte.

Bei diesen Themen brilliert, überzeugt und begeistert er – immer mit Sales Excellence im Fokus.

Uwe Brüggemann ist DDIM-Mitglied und Leiter der DDIM.regionalgruppe // Berlin-Brandenburg.

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