Revolution 3D-Druck (3): Schnelles Wachstum des Markts für Additive Fertigung

Der Trend ist klar: 3D-Druck wird immer bedeutender. Der Markt für additive Fertigung wächst momentan zweistellig. In diesem dritten Teil unserer Blogserie besprechen wir die wichtigsten Ergebnissen von Studien, die sich mit den Zahlen im Markt und den Trends der Branche auseinandersetzen.

Revolution 3D-Druck (3): Schnelles Wachstum im Markt für Additive FertigungAus der Serie „Revolution 3D-Druck“,Markt-Update, kurz & knapp: Weltmarkt für Additive Fertigung Aktuelle Situation in DeutschlandIm zweiten Beitrag unserer Serie haben wir berichtet, dass immer mehr Werkstoffe für 3D-Druck zur Verfügung stehen. Dies wissen die Ingenieur*innen und Produktentwickler*innen, die sich für aktuelle Trends in ihrer Zunft interessieren. Wie sieht es mit dem wirtschaftlichen Aspekt der Additive Fertigung aus?

Weltweites Wachstum im Markt für Additive Fertigung

Zahlen und Fakten

Der Markt für Additive Fertigung wächst weiterhin. Trotz den aktuellen Krisen der weltweiten Wirtschaft (oder gerade wegen sie) ist dieses Verfahren auf dem Vormarsch. Die Branche sollte in den kommenden Jahren um etwa 20% pro Jahr wachsen. Eine Verdreifachung des Marktes zwischen 2020 und 2026 wird gar erwartet. Bis 2026 soll es über 40 Mrd. EUR wert sein.

Kein Wunder: Additive Fertigung ist mittlerweile eine Produktionstechnologie, nicht mehr nur eine Prototyptechnologie. Viele Unternehmen verstehen jetzt, dass manche Teile sich mit additive Fertigung kostengünstig, flexibel und schneller produzieren lassen. Entsprechend sind die Erwartungen für ein weiteres Wachstum des Marktes hoch.

Dabei wächst der Markt in Wert, obwohl die Kosten des 3D-Drucks pro Stück niedriger werden:

„Die Kosten der neuen 3D-Druck-Verfahren sinken kontinuierlich und kommen denen von konventionellen Technologien immer näher.“

Matthias Schmidt-Lehr, Partner des Beratungsunternehmens Ampower

in „Die additive Fertigung ist weiter auf Wachstumskurs“ (Link)

Insofern wächst der Markt mengenmäßig viel stärker noch, als der Marktwert dies vermuten lassen würde. Laut einer Studie von Hubs meinten 2021 68% der Unternehmen die Additive Fertigung mehr als noch ein Jahr zuvor zu nutzen. Fast die Hälfte (49%) der 3D-Druck-Anwender produzierten über 10 Teile mit diesem Verfahren, während es 2020 nur ein Drittel war (36%).

Branchen

10 Tech-Trends 2021: McKinsey-Studie sieht KI als Top-Potenzial

Aus unserem Blog: Industrie 4.0 – und darunter 3D-Druck – wurde von McKinsey als einer der wichtigste 10 Trends der Zukunft erkoren.

In seiner Studie zum 3D-Druck-Technologiemarkt stellt das Deutsche Beratungsunternehmen für Additive Fertigung Ampower fest, dass die Branchen, die diese Technologie nutzen, immer noch die gleichen sind. Es sind hauptsächlich:

  • Medizinbranche
  • Automotive
  • Maschinenbau

Wahrnehmung von 3D-Druck

In seiner Untersuchung der weltweiten Wahrnehmung der Additive Fertigung stellte der 3D-Druck-Anbieter Ultimaker fest, dass immer mehr Unternehmen das Verfahren kennen (aktuell 71%) und nutzen (aktuell 39%).

Man sieht: Additive Fertigung hat weltweit ein beispielloses Wachstum hinter sich und höchstwahrscheinlich auch vor sich.

Der Markt in Deutschland

Deutschland ist weltweit Dritter bzgl. der Anzahl der installierten 3D-Drucker, hinter den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königsreich.

Wahrnehmung

Applikationen additive Fertigung in Deutschland: Production tools 69%, Prototyping 66%, End-use parts 59%

Applikationen für additive Fertigung in DeutschlandBild © Ultimaker

Auch in der Wahrnehmung der Technologie ist Deutschland Dritter. Laut Ultimaker kennen 72% das Verfahren. Auch bei der Nutzung ist Deutschland überdurchschnittlich. Dabei sind die Applikationen die Produktionswerkzeugen (69% der Anwender), die Herstellung von Prototypen (66%) und von (Ersatz-)Produkteilen (59%).

Additive Fertigung als Schwerpunktthema

Nicht nur die Wirtschaft, sondern auch Institutionen in Deutschland haben die Bedeutung der Additive Fertigung erkannt.

Zum Beispiel hat das Bundesministerium für Wirtschaft der Förderprogramm PAiCE (Platforms | Additive Manufacturing | Imaging | Communication | Engineering) ins Leben gerufen, um den Transfer der Technologie in die Industrie zu begleiten.

Auch die Fraunhofer Gesellschaft, die führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung, hat sich das Thema angenommen und bietet Unternehmen ihre Hilfe an.

Interim Manager im Produktmanagement Einsatzbeispiele: Produktmanagement aufbauen/optimieren Produktportfolio-Optimierung Modularisierung des ProduktangebotsRosige Aussichten für die Additive Fertigung?

Es sind noch Herausforderungen: Vor allem Kosten, aber auch Qualität und Know-How. Aber der Markt wächst, sowohl in der Welt als auch in Deutschland. Und er wird weiterwachsen.

3D-Druck ermöglicht ganz neue Konstruktionsdesigns und -prinzipien. Eine weitere Herausforderung wird, dies frühzeitig im Denken und in der Entwicklungsprozessen der Unternehmen zu integrieren. Dies wird Thema in weiteren Teile dieser Serie.

Revolution 3D-Druck: Die Blogserie

Bild: additive Fertigung Metal

Revolution 3D-Druck – Die Blogserie

Bisher erschienen:

  • 1 – Warum die additive Fertigung alles ändert (Link)
  • 2 – Von A bis Z – Druckwerkstoffe, von Akryll bis Zement über Keramik und Metall (Link)
  • 3 – Schnelles Wachstum im Markt für Additive Fertigung (dieser Artikel)

Ausschau Folgende Themen werden wir im Laufe der Miniserie behandeln:

  • Vorteile und Einsatzmöglichkeiten
  • Die wichtigsten Industriebranchen und Anwendungsfelder
  • Zukünftige Strategien
  • Erfolgreiche Applikationen

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Uwe Brüggemann Interim Manager BerlinUwe Brüggemann ist Geschäftsführer der BM-Experts, Interim Manager, Buchautor und Keynote-Speaker. Zu seinen Stärken zählt die Fokussierung des Vertriebs auf Kundenbedürfnisse. Seit über 20 Jahren im B2B-Management bringt er reellen Mehrwert besonders da, wo neues Denken erforderlich ist: in der digitalen Transformation, bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder bei der erfolgreichen Einführung neuer Produkte. Bei diesen Themen brilliert, überzeugt und begeistert er – immer mit Sales Excellence im Fokus.

Uwe Brüggemann ist DDIM-Mitglied und Leiter der DDIM.regionalgruppe // Berlin-Brandenburg.


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