… na, ja. Fast. Vielleicht. Zeit fürs Frühlingputzen.
Überraschend gute Nachrichten aus der Krisenchronik im FAZ: eine leichte Erholung der Wirtschaft in der EU, oder zumindest ein langsameres Schrumpfen, angeführt durch die nicht mehr so katastrophale Lage in den Europa-SchwergewichteN Deutschland und Frankreich. Im 2. Quartal ging es nicht mehr so steil bergab, im 3. könnte der BIP sogar (nein!) wieder wachsen.
Die „gute“ Konjunktur sei eine Konsequenz der besseren Wirtschaftslage in China und den Rest von Asien. Auch die Konsumenten Europas sind aktiv geblieben, die Nachfrage nach Konsumgütern ist im 2. Quartal um 0,2% gewachsen und hat somit die mangelnde Nachfrage nach Produktionsgütern ansatzweise kompensiert.
Schlechte Nachrichten gibt es auch genug, z.B. aus Südeuropa (aus Italien, wo das BIP 2009 um 5% geschrumpft ist; aus Spanien, wo die Arbeitslosigkeit mittlerweile 20% erreicht) oder aus der baltischen Länder, wo die Wirtschaft sogar um etwa 20% abgemagert ist. Eine andere schlechte Nachricht ist die Lage der wirtschaftlichen Fundamente: Die Staatsdefizite ähneln derzeit tiefe Abgründe.
Anstatt freudig auf die jetzt langsam eingehenden Bestellungen zu warten, während man noch die Staatshilfen à la Kurzarbeit genießt, sollten Führungskräfte jetzt richtig den Besen in der Hand nehmen und ihre Strategie den folgenden Fragen unterstellen:
- Sind meine Prioritäten bei der Marktwahl noch die richtigen?
Da die Kräfteverhältnisse der Wirtschaftswelt sich verschoben haben, ist diese Frage anhand der neueren Bewertungen zu beantworten.
- Welche Produkte sind für die Zukunft noch relevant?
Die Versuchung, die Lager leer zu verkaufen, sollte nicht die Marketingüberlegungen fokussieren. Im Gegenteil: Langfristig denken ist jetzt gefragt.
- Wer wird in dieser neuen Konstellation uns helfen?
Bei den Arbeitskräften sollte auch Ordnung geschafft werden. Jetzt oder nie.
Die Krise ist bald überstanden. Aber nur für diejenige, die den Frühlingsputz angehen.