Wo KI punktet (3/4): Personalisierung durch KI in der Konsumgüterindustrie

Die Personalisierung durch KI in der Konsumgüterindustrie ist mit an der Spitze gegenwärtiger Trends digitaler Innovationen. Die Verbesserung der Customer Experience steht dabei im Fokus. Künstliche Intelligenz bietet Kunden vereinfachte Kaufprozesse und personalisierte Erfahrungen. Diese steigern wiederum die Kundenloyalität. Es ist die Kombination präziser Einblicke und der Fähigkeit, schnell zu agieren, die KI in der Konsumgüterindustrie zu einem wertvollen Tool machen.

Personalisierung durch KI

Welche Unternehmen bei der Personalisierung durch KI am innovativsten sind, erfahren Sie in diesem Beitrag der Blogserie „Wo KI punktet„.

McDonald’s: Mit KI zu mehr Variationen

Die amerikanische Fast-Food-Kette McDonald’s setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz. Erst vor kurzem gab das Unternehmen 300 Mio. Dollar aus, um das israelische Startup Dynamic Yield aufzukaufen. Damit sollen in Zukunft die Menü-Optionen verbessert bzw. erweitert werden, abhängig von diversen Faktoren wie bestimmte Tageszeiten, Außentemperaturen oder wieviel Kundschaft gerade vor Ort ist. Bei sommerlichen Temperaturen, so z.B. soll das Menü mehr kalte Getränke wie Shakes umfassen, und vielleicht mehr Teeoptionen an kälteren Tagen. Das System soll dem Kunden Empfehlungen in Echtzeit anbieten, basierend auf den bereits bestellten Produkten. Das AI-System soll auch künftig in die Bestell-App implementiert werden.

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Coca Cola: Softdrinks- Personalisierung durch KI

Die Coca Cola Company ist mit über 500 Marken an Softdrinks in mehr als 200 Länder der weltweit führende Getränkehersteller. Täglich werden bis zu 1,9 Milliarden Getränke weltweit konsumiert. Das bedeutet natürlich auch einen ungeheuren Datenfluss, der sich von der Produktion bis hin zum Vertrieb und Kundenfeedback erstreckt. Der Fokus auf künstlicher Intelligenz steigt auch hier rasant an. Ein Beispiel hierfür ist der Produktlaunch von Cherry Sprite 2017. Die Idee hierzu basierte ausschließlich auf dem Monitoring von Daten, die aus der Selbstbedienung an sog. Soda Fountains erschlossen wurden. Kunden konnten sich an den Fountains ihre Getränke selbst zusammenmischen. Durch bestimmte Algorithmen wurde im Anschluss der Favorit auserkoren. Die Kampagne ermöglichte u.a., dass Kunden das selbst-kreierte Getränk in der Dose kaufen konnten. Daneben arbeitet Coca Cola an einem virtuellen Assistenten à la Siri und Alexa, sodass das Unternehmen künftig Softdrinks stärker personalisieren kann.

Tesla

Die Autos von Tesla sind ein Paradebeispiel, wie AI das tägliche Leben beeinflusst. Wussten Sie, dass alle Autos miteinander verbunden sind und das Wissen, das Ihr Wagen lernt, auch mit anderen teilt? Das bedeutet beispielsweise, wenn Sie scharf nach links auf einer Kreuzung abbiegen, auch andere Tesla-Autos dieses Manöver nach einem Update kennen. Allein in den USA gibt es 50 000 Tesla-Autos in Betrieb und diese Zahl ist kontinuierlich am Wachsen. Bis 2020 sollen die etwa eine Million Autos von Tesla weltweit autonomes Fahren vollständig beherrschen. Vor etwa drei Jahren begann Tesla mit der Konstruktion von AI-Chips. Diese sollen bis zum Ende des Jahres in die batteriebetriebenen Fahrzeuge eingebaut werden. Das bedeutet in der Praxis: Sehr große Datenmengen, Bildsignale von 8 Kameras, 12 Ultraschallsensoren, ein Radar und GPS- Kartierungsdaten.

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Domino’s Pizza

Auch die Schnellrestaurantkette Domino’s Pizza setzt bereits seit geraumer Zeit auf künstliche Intelligenz. Schon 2014 wurde die sog. Voice-Ordering-App DOM eingeführt und in den nächsten Jahren zu einem umfassenderen Chatbot verbessert. Besonders nennenswert ist allerdings das System „Dom- Pizza Checker„. Es nutzt einen Mix aus erweiterten, maschinellen Lernen und Sensorentechnologie, um verschiedene Typen von Pizza zu identifizieren und mit den passenden Belägen zu ergänzen. Das System wurde zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt. Die Technologie ist in einem Scan-Gerät eingebaut, welches auf einem Schneidebrett platziert ist. Dort wird die Pizza normalerweise seitens des Verkäufers überprüft. Hier kommt mittlerweile DOM zum Einsatz. Bevor die Pizza geschnitten und verpackt wird, fotografiert das System sie und gleicht sie mit anderen Bildern in der Datenbank ab. So analysiert das System die Pizzasorte und stellt sicher, dass die Beläge korrekt und ebenmäßig verteilt sind.

L’Oréal

Der Beautykonzern ist ebenfalls führend, wenn es um künstliche Intelligenz geht. So setzt er nicht nur in Unternehmensprozessen wie beim Bewerbungsverfahren auf KI, sondern auch in kundenzentrierten Angeboten. Allerdings sei hier generell auch angemerkt, dass es diverse, negative Beispiele für KI-Bewerbungsverfahren bei anderen Unternehmen in der Vergangenheit gab. Bereits 2017 hat L’Oréal in Kollaboration mit der kanadischen Firma Automat seinen ersten umfangreicheren Chatbot entwickelt. Beauty Gifter ist für den Facebook Messenger konzipiert und soll Kunden beim Kauf von Produkten, insbesondere von Geschenken, unterstützen. Hierzu fragt der Bot diverse Informationen ab, um ein Profil inklusiver passender Produkte zu erstellen.

Für die Zukunft warten weitere KI-Projekte in den Startlöchern. So gaben L’Oréal und Alibaba vor kurzem erst bekannt, dass sie eine KI-Anwendung entwickeln möchten, welche Akne identifizieren und analysieren soll. Hierzu sollen ein KI-System von Alibaba und Kunden-Selfies die Grundlage bieten. Die Anwendung „Effaclar Spotscan“ zur umfangreichen Hautanalyse wird bereits auf der Plattform Taobao der chinesischen Unternehmensgruppe angeboten. Eine weitere Basis bildet das System der kanadischen Firma ModiFace, welches zuvor von L’Oréal aufgekauft wurde. Es nutzt einen Algorithmus zur Simulation von Makeup auf 3D-Bildern und soll nun mit Forschungen aus der Dermatologie ergänzt werden. Ab Juni können chinesische Kunden bis zu drei Selfies in der App hochladen und bekommen einen Report mit Ergebnissen zum Akne-Problem inkl. Produktempfehlungen.

Nestlé

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Der Unternehmensgigant Nestlé geht sogar noch einen Schritt weiter und möchte langfristig die Lebensmittelbranche mit KI und DNA-Tests revolutionieren. Der Schweizer Konzern will nicht nur sein Image als ‚Dickmacher‘ ablegen, sondern hat auch das Potenzial im Ernährungsmarkt erkannt. Das Programm ‚Nestle-Wellness-Ambassador‘ ist der erste Schritt gewesen und konnte bereits mehr als 100 000 Abonnenten für sich gewinnen. Angefangen hat das Unternehmen mit dem Pilotprojekt in Japan, wo eine immer weiter alternde Bevölkerung ein gesellschaftliches Problem darstellt. Produkte umfassen mittlerweile Matcha-Kitkat, Kohl-Smoothies oder Grüntee-Milchshakes. Ihren gegenwärtigen Gesundheitsstand bekommen die Teilnehmenden durch DNA- und Bluttestkits mitgeteilt, die Nestlé ihnen bereit stellt. Mit der App können sie nicht nur ihr Essverhalten dokumentieren, sondern erhalten gleichzeitig auch Lebensstil-Tipps. Künftig könnte das Wellness-Sortiment einen Großteil von Nestlés Umsatz in Japan ausmachen. Auch die Konkurrenz wie Unilever und Danone haben das Potenzial von KI in der Konsumindustrie erkannt und investieren verstärkt im Lebensmittelsektor.

Personalisierung durch KI: Die Konsumgüterindustrie neu definieren

Die Personalisierung durch KI in der Konsumgüterindustrie hilft, ein einfacheres und direktes Shopping-Erlebnis für Konsumenten zu ermöglichen. Da es generell eine große Anzahl von Käufern gibt, die eher zu technischen Geräten wie Smartphones tendieren, können hier Firmen ideal ansetzen. Viele Unternehmen haben bereits das Potenzial von KI erkannt und begonnen zu investieren. KI hilft, den Kunden besser zu verstehen und mit ihm zu interagieren.

Während KI sich zweifellos den Weg im B2C geebnet hat, stellt sich die Frage, wie der aktuelle Stand im B2B und insbesondere in der Produktion aussieht. Welche Unternehmen bereits auf KI setzen und welche Beispiele besonders innovativ sind, erfahren Sie im letzten Beitrag unserer Miniserie „Wo KI punktet“.

Wo KI punktet, die Miniserie
Bisher erschienen:

  1. Mächtige Medien (1/4)
  2. KI-Dienstleistungen, die individuelle Vorteile bringen (2/4)
  3. Personalisierung durch KI in der Konsumgüterindustrie (3/4)

 

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