Bitkom-Studie: Digitale Affinität ist das neue Normal

Die Corona-Krise hat den Trend zur Digitalisierung verstärkt. Denn die digitale Affinität ist in den letzten Monaten gestiegen. Das belegt eine Studie des Bitkom, des Verbands für die Digitalbranche. Die Menschen in Deutschland zeigen sich zunehmend offen für digitale Prozesse.

Digitale Affinität wächst bei SeniorenDigitalisierung: Gute Sache?

Die Studie des Bitkom ist im Auftrag von Digital für alle, eine

„Initiative von mehr als 25 Organisationen aus Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und öffentlicher Hand.“

entstanden. Diese Initiative möchte mehr Menschen eine digitale Teilhabe ermöglichen. Deswegen hat sie jeweils 2019 und 2020 Studien zum Thema digitale Affinität der deutschen Bevölkerung im Auftrag gegeben. Über 1000 Befragten haben Bitkom Research ihre Stimmung zur Digitalen Transformation verraten.

Digitalisierung wird zunehmend als Chance wahrgenommen

Immer weniger Menschen fühlen sich von der Digitalisierung bedroht. Fast ein Drittel (31%) empfanden diese im Jahr 2019 als Gefahr, 2020 sind dies nur noch ein Viertel der Befragten. 73% betrachten in der Untersuchung von 2020 die Digitalisierung als Chance. Eine extrem deutliche Mehrheit (87%) der Befragten steht digitalen Technologien „positiv gegenüber“.

Dazu passt auch die spontane Nennung von drei Begriffen, die mit dem Wort „Digitalisierung“ verbunden werden. 2019 waren Begriffe im Verbund mit negativen Gefühlen wie „Sorge um Datensicherheit“ und „Jobverlust“ von 27% der Menschen genannt worden. In diesem Jahr waren es nur noch 22%.

Wo KI punktet_Mächtige Medien

„Wo KI punktet“: Miniserie zum Thema Künstliche Intelligenz

KI wird noch nicht wahrgenommen

Interessante Notiz am Rand: Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ wird 2020 von nur 3% der Menschen mitgedacht. Dabei wird KI von zahlreichen Unternehmen eingesetzt. Sie nimmt immer mehr Einfluss über unseren Alltag, wie wir schon letztes Jahr in unserer Blogreihe zur Artificial Intelligence gezeigt haben.

Digitale Affinität wächst schneller bei Älteren

Sogar ältere Menschen lernen mittlerweile, sich auf die Vorteile einer digitalisierten Welt zu freuen. Zum Beispiel fanden 2019 nur 40% der Über-60-Jährige, dass digitale Technologien ihr „Leben einfacher machen“. 2020 waren es allerdings schon über die Hälfte (56%). Es

„gewöhnen sich selbst die Babyboomers daran, ihre Bestellungen per Internet zu erledigen“

Uwe Brüggemann (Schnelle Digitalisierung – Die Zeit nutzen vor dem zweiten Tsunami)

Daher ist es auch nicht erstaunlich, dass mittlerweile weniger Senioren negative Gefühle mit digitalen Technologien verbinden. 2019 meinten 40%, dass sie „lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben“ würden. Jetzt sind es nur noch 26%. Gerade bei dieser Altersgruppe merkt man, dass die digitale Affinität schnell wächst.

Digitale Affinität: Was hemmt den Fortschritt?

Hürden bei der Nutzung digitaler Technologien

Als Hindernis beim Einsatz werden hauptsächlich Schwierigkeiten bei der Nutzung genannt. Zum Beispiel zählen Befragten die „mangelnde Nutzerfreundlichkeit“ (65%), „komplizierte Bedienungsanleitungen“ (58%) oder „fehlendes Technikverständnis (41%) auf.

Außerdem nennen 53% die „unverständliche Angaben zum Datenschutz“ als Grund, manche digitale Technologien links liegen zu lassen.

Fehlende Nutzerorientierung ist das größte Hemmnis

Gründe für Vermeidung digitaler Technologien. Quelle: Digitaltag 2020/Bitkom Research. digitaltag.eu

Digitale Affinität und User Experience: Große Zusammenhänge

Der Grund, warum Menschen die Technologie nicht nutzen, ist letztendlich die User Experience. Steffen Jäckle und Uwe Brüggemann nennen User Experience in ihrem Buch als eins der 22 Protypen der Digitalen Transformationsexzellenz. Unternehmen müssen beim Thema User Experience anstreben, zu den Besten in ihrem Markt zu gehören.

Die Digitalisierung schreitet voran

Die Akzeptanz digitaler Kanäle steigt - das zeigt eine McKinsey-Umfrage

Mehr zum Thema: McKinsey-Umfrage bestätigt höhere Akzeptanz digitaler Kanäle

Die digitale Affinität der Deutschen wächst weiter. Die Corona-Krise hat diesen Trend verschnellert, wie eine McKinsey-Studie, die wir vor ein paar Wochen vorgestellt haben, schon gezeigt hat.

Unternehmen werden sich diesen Trend stellen und ihr Business-Modell anpassen. Und dabei die ganze Erfahrung ihrer Kunden verbessern– inklusive die User Experience ihrer digitalen Angebote.
Es macht nun mal keinen Sinn, wenn Angebote nicht mehr den Kunden erreichen.


Zu den Studienergebnisse (Digitaltag 2020): Link

Zur Pressemitteilung (Bitkom): Link


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